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Journalistin Natalie Amiri am Hölderlin-Gymnasium

Am Dienstag den 11.10.2022, besuchte uns die Journalistin und Fernsehmoderatorin Natalie Amiri am Hölderlin-Gymnasium Heidelberg. Talia Öncer und Grete Zebisch aus der Jahrgangsstufe 2 interviewten sie auf der Bühne des Hölderlin-Forums. Natalie Amiri berichtete uns von ihren Erfahrungen sowie ihren persönlichen Eindrücken, die sie in Afghanistan gesammelt hatte und auch von der aktuellen Situation vor Ort. Sie ist nicht nur als Journalistin bekannt, sondern auch als Autorin. Sie schrieb zwei Bücher, aus dem aktuellen Buch über Afghanistan las sie uns einen Ausschnitt vor, doch dazu später.

Anfangs muss man erwähnen, dass sich die Journalistin im Winter 2021 (100 Tage nach Machtübernahme der Taliban) alleine auf den Weg nach Afghanistan gemacht hatte ohne jegliche Unterstützungen. Sie selbst sagte, dass sie ein Risiko eingegangenen sei, jedoch sah sie es als ihre Mission an, dorthin zu reisen um von der Lage zu berichten. Natalie Amiri hatte mit den Jahren eine Bindung zu dem Land aufgebaut, deshalb konnte sie nicht einfach wegschauen.

Während des Interview mit ihr wurde uns ein Kurzfilm über die vergangenen Fluchtversuche am Kabuler Flughafen gezeigt, erschütternde Videoaufnahmen kamen vor, die man nicht so in den Nachrichten sehen würde. Die Stimmung im Hölderlin-Forum wirkte sehr angespannt, nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch den Lehrerinnen und Lehrern wurden die Augen geöffnet. Und auch an ihrer beeindruckend klaren Ausdruckweise konnte man erkennen, dass Natalie Amiri eine Realistin ist und nichts von Verschleierung hält.

Kurzfilm mit Genehmigung von Natalie Amiri

Kommen wir zurück zu den Büchern, die wir am Anfang erwähnt hatten. Die Zuschauer konnten sich einen Einblick in das Buch (Afghanistan, unbesiegter Verlierer) verschaffen, um sich in die Situation hinein zu versetzten, zum Beispiel wie schlimm die Menschen unter Druck gesetzt werden und wie sie sich psychisch fühlen. Inhaltlich ging es hier um eine 17-Jährige, die ihre Lebensgeschichte erzählte und außerdem ihre Befürchtungen und Ängste offenbarte. Was wirklich sehr schockierend zu hören war.

Das zweite Buch, welches sie veröffentlichte, mit dem Titel ,,Zwischen den Welten“, handelt vom Iran. Natalie Amiri selbst ist in einer deutsch-iranischen Familie aufgewachsen. Die Journalistin erzählte uns voller Anteilnahme und Engagement von ihrem privaten Leben und ihrer Arbeit im ARD-Studio in Teheran. Frau Amiri könnte sich nie für eine Nationalität entscheiden, denn, so sagt sie: ,,Mein Herz ist persisch, doch mein Kopf ist deutsch“.

Zusammenfassend würden wir sagen, es war ein gelungener Besuch an unserer Schule, viele begeisterte und interessierte Schüler waren zu sehen, dies verdeutlichte sich in der lebendigen Fragerunde. Was wir aus diesem Interview mitnehmen, ist, dass man dankbar sein sollte, nicht mit diesen Lebensumständen täglich klar kommen zum müssen und wieviel Respekt wir vor den Menschen haben sollten die dort Tag für Tag so leben müssen. Natalie Amiri verdeutlichte uns, dass solche Themen nicht in Vergessenheit geraten sollen und nur durch Hintergrundwissen verstanden werden können. Nur durch Solidarität zu anderen Menschen und dadurch, dass wir vor den Dingen nicht die Augen verschließen schützen wir auch unsere Freiheit.   
Wir danken ganz besonders unserer Lehrerin Frau Masomi, die diesen Besuch in die Wege geleitet hat.

Sara Ulrich, Jamile Fheidat-Bartsch

Bildergalerie

ungeschnittene Aufzeichnung des Interviews mit Natalie Amiri

gefilmt von Vinzenz Schnepf