„Teaching French as a Foreign Language – A Hands-On Approach“
Eine Erasmus-Lehrer-Fortbildung in Nizza vom 2. – 5. Oktober 2023
Obwohl ein Großteil der Fortbildungen an der „Europass Teacher Academy“ auf Englisch waren und der Titel der Fortbildung dies auch suggerierte, waren wir sechs Pädagog*innen doch sehr froh, als sich unser Teacher Trainer Mathieu Delamarre als ein waschechter Franzose outete („Bien sûr!“), uns auf Französisch begrüßte („Bien sûr!“) und uns bestätigte, dass wir in seinem Kurs nicht nur neue Methoden und Apps für unseren Unterricht kennenlernen, sondern auch eine Woche lang intensiv Französisch sprechen würden („Bien sûr!“).
Mitten im Herzen von Nizza gelegen, in 10minütiger Fußnähe zum Bahnhof und unweit zur „Promenade des Anglais“ und zu seinem wunderbaren Meeresstrand, trafen wir uns jeden Morgen um 8.30 Uhr in der Academy, wo wir bis 13 Uhr einem klar strukturierten Stundenplan folgten. Wir, – das waren Marta aus Polen, Elena und Teresa aus Spanien, Jordan aus Slowenien sowie Björn, Julia und Beate aus Deutschland -, insgesamt eine angenehm kleine und sehr sympathische Gruppe („Bien sûr!“) mit einem immer gut gelaunten und super vorbereiteten Fortbildungsleiter, der uns nicht nur inhaltlich einiges mit auf den Weg gab, sondern auch viel Schwung in die Gruppe brachte, sodass jeder gemeinsam verbrachte Tag ein pädagogischer und menschlicher Gewinn für uns alle war.
Die Ziele dieser Fortbildung waren breit gefächert: Neben der Vertiefung und der Erweiterung der eigenen Sprech- und Sprachkompetenzen sollten wir an gemeinsamen Unterrichtsaktivitäten arbeiten, würden einen neuen Blick auf die Diversität frankophoner Kulturen werfen, neue digitale Tools kennenlernen sowie Impulse für kreative und kollaborative Unterrichtsaktivitäten bekommen. Wichtig war für Mathieu dabei immer das Wohl der Schüler*innen und die Frage danach, wie können wir deren Motivation und das Gemeinschaftsgefühl in der Klasse steigern. Hier stand der spielerische Umgang mit Grammatik, aber auch das Lernen anhand unterschiedlicher sinnlicher Stimuli nach dem Motto „Voir/Entendre-Penser-Se Demander“ bzw. – für die Anglophonen unter uns – „See-Think-Wonder“ im Zentrum. Dass die Frankophonie den Schüler*innen im Unterricht nicht nur über Fahnen, Feiertage und Festtagsessen vermittelt werden kann, sondern auch mal aus dem Blickwinkel eines südpazifischen Wasser-Rituals heraus, – das hat uns staunend die Augen geöffnet (https://www.youtube.com/watch?v=UMFazztdbAI). Ein weiterer Tipp für alle Sprach-Lehrer*innen soll hier nicht unerwähnt bleiben: Die sich bewegenden Bilder des Umwelt-Fotografen Chris Jordan (https://www.chrisjordan.com/gallery), die sich nicht nur wunderbar für Bildbeschreibungen eignen, sondern die die Betrachter auch mit umweltpolitischen Erkenntnissen überraschen.
Neben dem Austausch in der Gruppe und den vielen Inputs kam auch die Landeskunde nicht zu kurz: Mathieu hatte den einen oder anderen Tipp für ein Restaurant mit provenzalischer „cuisine locale“, wo man eine köstliche Socca (Kichererbsen-Pfannkuchen) oder die wunderbaren Mangold-Gnocchis, die sog. „Merda di carne“, genießen kann. Ausflüge in Nizza selbst, nach Monaco oder in die Zitronen-Stadt Menton an der italienischen Grenze gehörten zum Pflichtprogramm dazu, „Bien sûr!“.