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Fortbildung: Climate Change and Global Citizenship Education

Florenz, 05.-10.06.2023

Die Fortbildung Climate Change and Global Citizenship Education fand im wunderschönen Florenz statt, im größten Weiterbildungszentrum von Erasmus und gleichzeitig dessen Hauptsitz. Die Schule ist in historischen Gebäuden untergebracht, was den Schulungsräumen ein ganz besonderes Flair verleiht. Der Palazzo in welchem unsere Schulung abgehalten wurde, stammt aus dem 13./14.Jh und wurde von der Familie Peruzzi erbaut, eine der damals mächtigsten und reichsten Familien Europas.

Der Kurs war mit 11 Teilnehmer:innen eher klein, die Lehrkräfte kamen aus unterschiedlichen Schularten mit einem leichten Überhang der Grundschule. Es waren 6 Nationalitäten vertreten: Italien (Trainerin), Spanien, Deutschland, Frankreich, Portugal, Polen.

Bei einer ersten Kennenlernrunde stellten die Teilnehmer:innen ihre jeweiligen Schulen vor und präsentierten deren Engagement im Bereich Nachhaltigkeit. Eine interessante Einstimmung.

Das grundlegende Thema, der Klimawandel und unsere Rolle und Verantwortung als Weltbürger wurde in der nun folgenden Woche in seinen verschiedenen Facetten behandelt. Dabei gab es täglich sowohl einen theoretischen Input als auch Einzel-, Gruppen- und Partnerarbeitsphasen. So wurde stets zunächst Fachwissen vermittelt, z.B. zu den Themen Klimawandel, die Agenda 2030, die 17 Nachhaltigkeitsziele, Klimagerechtigkeit, Plastikmüll, Circular Economy, Projektplanung, 21st Century Skills, etc. , um dieses anschließend in entsprechenden Aktivitäten umzusetzen. Diese führten stets zu einem intensiven Austausch zwischen den Teilnehmer:innen. An einem Tag fand ein Ausflug in einen innerstädtischen Community Garden statt. Alle Übungen und Materialien lassen sich in abgewandelter Form im Unterricht oder in der Erwachsenenbildung einsetzen.

Die Zielsetzung des Kurses lässt sich über das Konzept der ‚Global Citizenship Education‘ sowie das Unterziel 4.7 der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele gut verdeutlichen.

Global Citizenship Education zielt darauf ab, die Lernenden zu befähigen, sich auf lokaler und globaler Ebene zu engagieren und eine aktive Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen zu übernehmen, um letztlich einen proaktiven Beitrag zu einer gerechteren, friedlicheren, toleranteren, integrativeren, sichereren und nachhaltigeren Welt zu leisten. UN 2014

Sustainable Development Goal (SDG) 4.7

Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, die zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung erforderlich sind, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensstile, Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter, Förderung einer Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgertum und Wertschätzung der kulturellen Vielfalt und des Beitrags der Kultur zur nachhaltigen Entwicklung.

Die sympathische Trainerin Tamara Slovinska legte bei der Durchführung viel Wert darauf, schüleraktivierende Materialien und Informationen anzubieten. So wurde für jedes Thema und Unterthema jeweils mindestens ein Videoclip angeboten, der ansprechend und unterhaltsam aufbereitet war und darauf abzielte, bei den Schüler:innen ein Verständnis zu entwickeln, welchen Einfluss ihre persönlichen Entscheidungen und Handlungen auf globaler Ebene haben. Besonders hervorgehoben wurden bei der Weiterarbeit verschiedene 21st-Century-und Persönlichkeits-Skills (z.B. Systemisches Denken, Kritisches Denken, Kollaboration, Verständnis des Selbst, Strategische Kompetenz, Problemlösekompetenz) welche die SuS befähigen sollen, nicht nur in der Verstehensphase zu verharren, sondern selbst ins Handeln zu kommen und Teil einer transformativen Gesellschaft werden. Auch wurden Strategien zum Umgang mit „Climate Anxiety“ thematisiert und dabei für einen handlungs- und lösungsorientierten Umgang mit den Themen geworben.

Zwei besonders interessante Aspekte waren zum Beispiel die Anregungen zur Müllvermeidung, die wir im Rahmen des Müllkonzeptes auch am Hölderlin aufgreifen können sowie ein Community Garden Projekt in Florenz, welches Schulen die Möglichkeit bietet, Kurse zu belegen und damit den SuS die Gelegenheit gibt, ein besseres Bewusstsein und Verständnis für die Natur zu entwickeln. Dabei geht es um den Anbau von Nutzpflanzen, Kompostierung, Kreative Verwendung von Naturmaterialien, etc.

Die verwendeten Materialien liegen durchweg in englischer Sprache vor, und eignen sich daher besonders gut für den Englisch-Unterricht. Die Materialien bzw. Links sind auf einem Padlet abrufbar. Der Link kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Besonders gut umsetzbar im alltäglichen Unterricht sind zum Beispiel die Methode des ProblemSolution-Trees sowie ein Rollenspiel zum Ausbau der Fahrrad- und Buswege in einer Stadt.

Die Erasmus+ Maßnahme war insgesamt sehr bereichernd und inspirierend und hat uns für die Umsetzung verschiedener Nachhaltigkeitsprojekte motiviert. Als erste Maßnahme richtete Frau Schuler gleich zu Beginn des Schuljahres mit ihrer Klasse ein grünes Klassenzimmer ein und wir freuen uns darauf, weitere Ideen mit unseren Schüler:innen in die Tat umzusetzen. Nicht zuletzt kam auch die Freizeit nicht zu kurz und wir hatten ausreichend Zeit, die kulturellen Highlights der Stadt zu erkunden.

Einen herzlichen Dank an Erasmus+ für dieses wertvolle Angebot, die großzügige Unterstützung und die professionelle Durchführung. Herzlichen Dank auch an unsere tolle Fortbildnerin Tamara Slovinska und noch einen ganz besonderen Dank an Doro Luboeinski, die uns – durch ihr intensives Engagement für die Erasmus+ Mitgliedschaft unserer Schule – dieses Erlebnis ermöglichte. Es war eine sehr bereichernde Erfahrung für uns.