Zu Besuch in Saint-Michel-en-l´Herm
Vom 09. bis 17. Mai waren 26 Schüler*innen der achten und neunten Klassen zu Besuch bei ihren französischen Austauschpartner*innen in Saint-Michel-en-l’Herm. Nach dem Auftakt in Heidelberg im März war die Wiedersehensfreude untereinander groß und die Schüler*innen sowie Frau Luboeinski und Dr. Ulmer freuten sich sehr auf das von Mme Sansarlat (Deutschlehrerin am collège) vorbereitete, abwechslungsreiche Programm.
So arbeiteten wir während unseres Aufenthaltes an unserem Erasmus-Projekt zum Thema „Umweltschutz im Schulalltag und zu Hause“ weiter, unternahmen zahlreiche Ausflüge im Département Vendée, lernten dänische und ungarische Schüler*innen kennen, probierten lokale Spezialitäten, usw..
Von einer ganz besonderen Woche, die wir Dank der finanziellen Förderung unseres Austausches durch das Erasmus+-Programm der EU erleben durften, berichtet hier Teresa Gutschalk aus der Klasse 9b.
Die Reise startete für uns am Dienstagmorgen schon um 6 Uhr am Hölderlin, denn vor uns lag eine lange Fahrt quer durch Frankreich nach Saint-Michel-en-l‘Herm in der Vendée am Atlantik.
Abends, gegen 20 Uhr, hielt der Bus dann endlich vor dem College der Franzosen, wo man bereits auf uns wartete. Wir verabschiedeten uns voneinander und jeder ging mit seiner Gastfamilie, um den Rest des Tages noch miteinander zu verbringen.
Gleich am nächsten Tag begann das Programm um 8:45 Uhr. Nach einem Frühstück in der Cafeteria der Schule, bei dem es Brioche und Säfte gab, ging es schon weiter mit der in Heidelberg begonnenen Gruppenarbeit zu unserem Projektthema „Umweltschutz im Schulalltag und zu Hause“.
Nach dem Mittagessen in der Cafeteria starteten dann die sportlichen Aktivitäten. Die deutschen, französischen sowie ungarischen und dänischen Schüler, die zur selben Zeit an einem Austausch teilnahmen, wurden in 6 Gruppen eingeteilt. In diesen Gruppen wanderten wir dann von Station zu Station. Dazu gehörten Bogenschießen, Tischtennis, Handball, Palet Vendéen, ein Spiel, bei dem man mit kleinen Metallplättchen auf ein Holzbrett wirft und ein Suchspiel mit Rennen und Klettern in der schuleigenen Kletterhalle. Während den Spielen hatten die Gruppen die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen, auch mit den Dänen und Ungarn.
Am folgenden Tag fand unser erster Ausflug mit den Franzosen statt. Wir fuhren mit dem Bus zum Marais Poitevin, einer Sumpflandschaft. Wir hatten die Möglichkeit, dort ein wenig durch ein hübsches Dorf zu laufen. Später ging es dann noch aufs Wasser in kleinen Booten, die von Fahrern mit großen Stäben vorangeschoben wurden. Wir erfuhren während der Fahrt etwas über die Kanäle und konnten die einzigartige Natur betrachten. Dann zündete der Fahrer das Wasser an, was durch die vielen Gase im Boden der Kanäle möglich ist. Nachmittags ging es dann noch in ein Museum, in dem wir bei einer englischen Führung etwas über die Entstehung der Sumpflandschaft und die dort beheimateten Tiere und Pflanzen erfuhren, bevor wir wieder den Heimweg antraten. Am Abend aßen wir dann alle gemeinsam, dieses Mal wieder mit den Dänen und Ungarn, in einem leckeren Restaurant.
Der dritte Tag führte uns zum Meer. Zunächst sammelten wir jedoch Müll und gingen zu einem Skatepark, wo wir die sportlichen Aktivitäten in den 6 Gruppen fortführten. Wir konnten-Bogenschießen, Laser-Tag und Frisbee spielen und einige durften Skateboard fahren üben. Am Nachmittag ging es dann endlich an den Strand zum Highlight des Tages: Surfen. Wir bekamen eine ausführliche Erklärung und durften es schließlich auch selbst im Wasser ausprobieren, was ein riesiger Spaß war! Am Abend fand dann noch eine Abschiedsfeier mit viel Kuchen und anderen Leckereien statt, da sich die Dänen und Ungarn schon wieder auf den Heimweg machen mussten. Es gab auch eine Siegerehrung der Sportteams, bei der jeder eine Medaille überreicht bekam. Zu lauter Musik wurde getanzt und Nummern und Social Media Accounts ausgetauscht.
Den Samstag verbrachte schließlich jeder in der Gastfamilie und erst am Sonntag trafen sich dann alle wieder pünktlich morgens vor der Schule, um gemeinsam zum Puy du Fou zu fahren. Der Puy du Fou ist ein riesiger Themen-Park mit interessanten und beeindruckenden, historischen Vorführungen, die einen in eine andere Zeit mitnehmen. Es gab beispielsweise eine Vorstellung mit Wikingern, bei denen echte Wölfe, Pferde, Rehe, Vögel und andere Tiere mitspielten. In einer gigantischen Arena wurden Pferderennen und Gladiatorenkämpfe aus der Zeit der Römer dargestellt, aber auch noch vieles mehr. Wir mussten viel laufen, doch es hat sich definitiv gelohnt.
Am Montag nahmen wir einen Tag am Unterricht in der Schule teil. Wir konnten uns unterschiedliche Klassen ansehen und Unterrichtsstunden miterleben, bevor wir uns dann alle zur Mittagszeit wieder in der Cafeteria trafen. Am Nachmittag arbeiteten wir noch am Erasmus-Projekt weiter und verfassten unsere Umweltcharta. Das heißt, dass wir uns gemeinsam auf sechs Regeln einigten, die wir zum Schutz der Umwelt ab sofort einhalten wollen.
Dann ging es mit dem Bus zu einem nahegelegenen Milchbauern. Wir wurden über den Hof geführt und bekamen die Erklärungen sogar auf Deutsch. Dort gab es viele süße Kälber sowie Katzen und ihre Jungen. Und natürlich auch ganz viele Kühe. Es roch zwar unangenehm, doch all das war schon nach wenigen Momenten im Stall kein großes Problem mehr. Bevor wir wieder zurückfuhren, durften alle noch etwas von der Milch kosten und es gab Gebäck.
Den letzten Tag in Frankreich verbrachten wir ohne die Franzosen auf einem beeindruckenden Katamaran. Zwischen den Kufen des Bootes gab es große Netze, auf denen einige ihre Zeit verbrachten, während andere sich in den windgeschützten Bereichen des Bootes aufhielten. Obwohl es windig, nass und teilweise ziemlich hoher Wellengang war, hat jeder die Bootstour gut überstanden und auch noch am letzten Tag in Frankreich einmalige Erfahrungen gesammelt.
Wir verbrachten den letzten Abend in den Gastfamilien, bevor es am nächsten Morgen schon um
7 Uhr an der Schule losging, um glücklich und voller schöner Erinnerungen wieder nach Heidelberg zurückzukehren.