Schülerinnen einer 10. Klasse putzten am Morgen des 9. November im Dämmerlicht vor der ersten Stunde die Stolpersteine vor der Schule und stellten Kerzen und einen einfachen Efeukranz auf. Sie wollten damit Mitschüler*innen und Lehrer*innen bewusst machen, was da in den Boden vor ihrer Eingangstür eingelassen ist und Geschehenes erinnern: Es sollte am Tag des Novemberpogroms 1938 der von unserer Schule (damals Mädchenrealschule mit gymnasialen Zweig) vertriebenen Lehrerinnen, eines Lehrers und einer Schülerin gedacht werden. Die Lehrerinnen waren kurz nach Machtübergabe an die Nazis nur aufgrund der Tatsache, dass die Jüdinnen waren, aus dem Schuldienst entlassen worden:
Doris Baum Helene Preetorius Margot Mayer Dr. Berta Eisenmann Dr. Dora Busch
Ihrer wird seit 2017 mit Stolpersteinen vor unserem Eingang gedacht. Zwei weitere Steine erinnern an ein jüdisches Geschwisterpaar aus der Altstadt, das ebenso unserer Schule eng verbunden war und wie die anderen während der Naziherrschaft gedemütigt und verfolgt wurde: eine ehemalige Schülerin und ein besonders beliebter und engagierter Lehrer:
Kaoline Borchardt, geb. Ehrmann Dr. Dr. Eugen Ehrmann
Im Foyer informierten von Schülerinnen und Lehrkräften erarbeitete Stellwände über die Progromnacht in Heidelberg und die Biographien der verfolgten Mitglieder unserer Schulgemeinschaft, derer (stellvertretend für weitere Schülerinnen, die keinen Stein haben, aber deren Schicksale zum Teil bekannt sind) mit den Steinen gedacht wird.